PTBS-Männergruppe

Suizide in Deutschland

Traumabelasteten Männer wird in Deutschland eine geschlechtsspezifische Behandlung vorenthalten.

Es gibt vielfältige Ursachen für den Suizid von Menschen und mannigfaltige Begründungen hierfür. Die einen suizidieren sich, weil Sie für ihre schwere Erkrankung wie z.B. Krebs keine Heilungschancen mehr sehen und sich mit Funktionseinschränkungen oder schrecklichen Schmerzen quälen.

Andere erleiden in ihrem Leben hoch belastende Lebensereignisse, schwere Traumata z.B. durch Erlebnisse unmittelbarer oder mittelbarer Gewalteinwirkung (Folter, Kriegsereignisse, Unfälle, Überfälle, etc.), wozu auch die Erfahrungen mit schwerwiegender Vernachlässigung im frühen Kindesalter gehören.

Vor allem die Menschen, die unter einer Traumabelastung leiden, sehen z.T. ständig die mit den traumatisierenden Erlebnissen einhergehenden Bilder vor Augen und ertragen das stets erneute Erleben des Vernichtet- und Zerstörtwerdens nicht mehr. Um diese Bilder und die oft langandauern¬den flashback-Situationen der existentiellen Bedrohung nicht mehr sehen und in immer wiederkehrender Wiederholung ohne Aussicht auf eine Erlösung erleiden zu müssen und letztlich weil sie die Symptome ihrer Traumafolgeerkrankungen nicht mehr ertragen können, weichen sie in den Suizid aus.

Erschreckend hoch ist die Zahl der Suizide bei Männern. In Deutschland suizidieren sich dreimal mal mehr Männer als Frauen pro Jahr. Offenbar greifen die Behandlungsmöglichkeiten für traumatisierte Frauen wesentlich besser als bei den Männern.

In Deutschland gibt es keine geschlechtsspezifische Traumabehandlung für Männer im stationären oder teilstationären Format. Frauen hingegen wird diese Art von Behandlung in Deutschland sehr wohl vorgehalten und ist sehr erfolgreich. Auf diese Weise erfolgreich behandelt gehen sie gestärkt aus der Behandlung und können eine gewisse Zeit erträglich damit leben. Für Männer wird eine geschlechtsspezifische Behandlung in Deutschland bisher nicht vorgehalten.

Wir sind der Meinung, dass sich die Suizidrate bei Männern halbieren ließe, wenn die Politik und die Verantwortlichen für die Krankenversorgung eine geschlechtsspezifische Traumabehandlung für Männer unterstützen würden. Unsere diesbezüglichen Anfragen und Bitten bei der Politik und anderen Verantwortlichen sich dieses Themas anzunehmen stießen bisher auf so gut wie keine Resonanz.

Menschlich und volkswirtschaftlich ist es eine Tragödie, wenn sich so viele Männer als ausweglos erleben müssen und sich suizidieren. Nehmen Sie einmal an, ein werktätiger Familienvater mit drei Kindern suizidiert sich. Der Staat muss unter Umständen Witwenrente lebenslang und Halbwaisenrente bis maximal 25 Jahre zahlen.

Darum verstehen und akzeptieren wir auch nicht, dass Männern eine geschlechtsspezifisch ausgerichtete Trauma-Behandlung vorenthalten wird.

Falls Sie sich für das Thema interessieren, würde es uns freuen, wenn Sie Ihren Kommunalpolitiker, Landrat, Landtagsabgeordneten sowie Ihren Bundestagsabgeordneten u.a.m. fragen, warum die Suizidrate bei Männern dreimal so hoch ist wie bei Frauen, und ihn oder sie bitten sich unbedingt für eine geschlechtsspezifische Traumabehandlung auch für Männer einzusetzen.

Wenn Sie eine Antwort erhalten, wären wir Ihnen sehr dankbar, wenn Sie sie an uns weiterleiten würden.

Hier bieten wir eine Brief-Vorlage zum Download an, Sie als Interessierte/r an Ihre Politiker verschicken können:

Traumabelasteten Männer wird in Deutschland eine geschlechtsspezifische Behandlung vorenthalten.